Lese-Challenge: 14. Juli 2025 - 31. August 2025
How does it work?
We are all busy people, so we will keep it simple. This challenge is mainly about accountability. You will need to read two chapters a week to finish by August 31. The chapters are not very long, so that’s doable even if you have little time.
If you want to participate, you need a copy of “Ein Sommer in Heidelberg” and join either the Telegram or the WhatsApp group. If you’re not quite sure yet if it’s the right thing for you, just join one the groups and have a look. You can also find chapter 1 (or rather: the prologue) below.
Here are the groups:
Where do I get the book?
If you bought “Ein Sommer in Heidelberg” in the past and wish to re-read it (or perhaps you haven’t read it yet or didn’t finish), you’re all set up.
Otherwise, you can get your copy as PDF file, for your Kindle or as a paperback (make sure to order in time for the start of the challenge).
Ein Sommer in Heidelberg - PDF eBook (Patreon Shop)
Ein Sommer in Heidelberg at Amazon (It’s available on all Amazon sites worldwide)
Die Entstehung von “Ein Sommer in Heidelberg”
English version below
“Ein Sommer in Heidelberg” habe ich im Januar 2021 veröffentlicht. Mit dem Schreiben angefangen habe ich aber schon Mitte 2020. Es hatte nichts mit der Pandemie zu tun. Im Gegenteil. Ich habe damals Deutsch online unterrichtet und hatte sehr sehr viel zu tun. Trotzdem wollte ich ein Buch für Deutschlerner schreiben und habe langsam angefangen.
Einen großen Teil von “Ein Sommer in Heidelberg” habe ich dann allerdings im November 2020 während eines Aufenthalts im peruanischen Amazonasgebiet geschrieben. Das war meine erste Reise nach dem langen Lockdown. Ich muss dazu sagen, dass ich die Monate zuvor in Lima verbracht hatte.
Dort im Amazonasgebiet, eine Stunde mit dem Boot von der Staat Iquitos entfernt, gab es kein Wifi. Mein Handy hatte ein bisschen Signal, aber nicht stark genug, um lange im Internet surfen zu können. Abends gab es meist auch keinen Strom mehr, sodass ich früh ins Bett und am nächsten Morgen früh aufgestanden bin. Es waren total ruhige Tage und ich hatte viel Zeit zum Schreiben, ohne Ablenkung.
“Ein Sommer in Heidelberg” spielt in Heidelberg, weil ich dort sieben Jahre gelebt habe und die Stadt gut kenne. Ich besuche auch heute noch bei jedem Deutschlandbesuch Heidelberg, weil meine Tochter dort wohnt. Die Geschichte wurde natürlich von meinem eigenen Lifestyle als digitale Nomadin beeinflusst.
The making of “Ein Sommer in Heidelberg”
I published Ein Sommer in Heidelberg in January 2021, but I actually started writing it in mid-2020. It had nothing to do with the pandemic – quite the opposite. At the time, I was teaching German online and had a lot on my plate. Still, I wanted to write a book for German learners, so I started slowly.
A large part of Ein Sommer in Heidelberg was written in November 2020 during a stay in the Peruvian Amazon. It was my first trip after the long lockdown. I should mention that I had spent the previous months in Lima.
In the Amazon region, about an hour by boat from the city of Iquitos, there was no wi-fi. My phone had a bit of signal, but not strong enough to browse the internet for long. Most evenings, there was no electricity either, so I went to bed early and got up early the next morning. Those were very quiet days, and I had plenty of time to write without distractions.
Ein Sommer in Heidelberg is set in Heidelberg because I lived there for seven years and know the city well. I still visit it every time I go back to Germany because my daughter lives there. The story was definitely influenced by my own lifestyle as a digital nomad
Prolog von “Ein Sommer in Heidelberg”:
Here’s the first chapter (or rather the prologue) that “Ein Sommer in Heidelberg” starts with. The words printed in bold are part of the vocabulary glossary in the book. If you understand the rest of the text well and are mainly struggling with the bold words, you have the right level to read “Ein Sommer in Heidelberg” and finish the challenge successfully.
Erschöpft, aber glücklich schloss Anna die Küchentür und ging noch einmal auf die Straße. „Café Floripa“ stand über der Eingangstür. Das war ihr Café und heute war Eröffnung gewesen. Sogar ein Reporter der Rhein-Neckar-Zeitung war gekommen, hatte sie interviewt und Fotos gemacht. Anna atmete einmal die frische Sommerluft tief ein und ging wieder hinein. Sie lief in den ersten Stock und schaute in die Kinderzimmer. Die neunjährige Melanie schlief tief und fest. Wie immer hielt sie ihren Lieblingsteddy fest im Arm.
Beim Blick ins andere Zimmer musste Anna lächeln. Auch die knapp dreijährige Linda schlief, und zwar zusammen mit dem französischen Aupair-Mädchen Mireille. Wer da wohl zuerst eingeschlafen war?
Anna machte sich einen Tee und setzte sich aufs Sofa. Wo waren die letzten zwei Jahre geblieben? Sie dachte zurück an das Jahr 1990. Ihr Schicksalsjahr, wie sie es nannte. Bis zu diesem Jahr war ihr Leben ganz normal verlaufen. Gleich nach Abschluss der Realschule hatte sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht und in einer kleinen Firma in Heidelberg gearbeitet. Im Jahr 1980, da war sie 26 Jahre alt, hatte sie Leonardo kennengelernt. Ein Jahr später hatten sie geheiratet und ein weiteres Jahr später wurde Melanie geboren. Anna gab ihren Job auf und kümmerte sich nur noch um den Haushalt und ihre Tochter. Eigentlich wollte sie schnell ein weiteres Kind haben, aber es dauerte sechs Jahre, bis sie wieder schwanger wurde.
Nachdem Melanie in den Kindergarten gekommen war, hatte Anna stundenweise in einem Café gejobbt. Damals wurde ihr Traum geboren, selbst ein Café zu besitzen, aber selbst sie hielt es nur für einen verrückten Wunsch, der sich nie erfüllen würde. Nach Lindas Geburt hörte sie wieder auf zu arbeiten. Das war auch für Melanie besser, die mittlerweile in die Grundschule ging. Die beiden Mädchen brauchten sie und Anna war glücklich mit ihrer kleinen Familie.
Und dann kam der 6. April 1990. Wie jeden Freitagnachmittag war sie mit den Kindern zu ihren Eltern gefahren. Leonardo ging freitags immer mit Kollegen ein Bier trinken und kam meist spät nach Hause. Auch sie selbst kehrte an diesem Abend erst gegen 22 Uhr in die Wohnung zurück. Später erinnerte sie sich, dass sie gemerkt hatte, dass irgendwas anders war, aber sie war zu müde gewesen und gleich schlafen gegangen. Erst am nächsten Morgen bemerkte sie, dass Leonardo nicht neben ihr lag und entdeckte den Brief auf ihrem Nachttisch.
„Liebe Anna! Wenn du diese Zeilen liest, bin ich bereits auf dem Weg nach Buenos Aires. Bitte such mich nicht. Es tut mir leid.“
Anna hatte fassungslos im Bett gesessen. Später fand sie heraus, dass Leonardo sich freitags nicht mit seinen Kollegen getroffen, sondern die Zeit mit einer jungen Holländerin verbracht hatte. Mit dieser war er zurück in seine Heimat Argentinien gegangen und hatte zuvor das gemeinsame Bankkonto komplett leergeräumt. Ohne die Hilfe ihrer Eltern hätte Anna Sozialhilfe beantragen müssen. Von Leonardo hatte sie seitdem nie wieder etwas gehört.
Nur zwei Monate nach diesem Apriltag stand die Polizei vor ihrer Tür. Ihre Eltern hatten einen schweren Autounfall gehabt und waren beide ums Leben gekommen. In den ersten Tagen wusste Anna nicht, wie sie weiterleben sollte. Aber ihre Töchter brauchten sie, und jetzt, zwei Jahre später, hatte Anna es geschafft. Sie war ins Haus ihrer Eltern gezogen und hatte das Geld aus der Lebensversicherung dazu genutzt, das Erdgeschoss in ein Café umzubauen. Mit 38 Jahren war sie jetzt eine Unternehmerin mit drei Angestellten und fest entschlossen, das Café „Floripa“ zum schönsten und erfolgreichsten Café des Heidelberger Stadtteils Rohrbach zu machen. Anna wusch die Teetasse ab und ging in ihr Schlafzimmer. Sie vermisste ihre Eltern immer noch, aber das Leben musste weitergehen. An Leonardo hingegen wollte sie nicht denken. Sie konnte und wollte ihm nicht verzeihen, dass er nicht nur sie, sondern auch seine Töchter einfach so verlassen hatte.